Sonntag, 27. Juli 2014

Wie? So ein Buch muss man erst herstellen?

Es hat mich Schweiß, Tränen und Nerven gekostet! - Mein aller erstes Buch.
Im Rahmen meines Studiums hatten wir dieses Semester (2. Semester, Kommunikationsdesign) die Aufgabe ein Buch zu erarbeiten. Das Thema war egal. Meines war ein Sachbuch zum Thema "Vorurteile" und stellte eine Auseinandersetzung des Themas durch gesammelte Essays und diversen Umfragen dar.

 
Es war uns freigestellt ob wir es selbständig binden möchten. 
Aber hey, immerhin habe ich den Buchbindekurs der Uni besucht und bezahlt, 
dann wende ich das auch mal an, haha.


Es war in Teamarbeit eingeteilt, womit ich mich ehrlich gesagt schwer tat, kämpfe mich am liebsten alleine durch solch große Projekte, möchte gerne über alles den Überblick haben. Aber nun gut, so ist das Leben nun einmal nicht.

Auf jeden Fall war es eine spannende Sache. Angefangen mit dem Planen der zu verwendeten Schrift, dem Auswählen des Papiers, harmonieren die Farbtöne?, auf welcher Seite muss der Text enden und wie schafft man das? - bis hin zum Setzen eines Textes und dem Anpassen eines Satzspiegels. Man glaubt gar nicht wie viel Arbeit dahinter steckt. Hunderte kleine Details müssen beachtet werden. Die Laufweite bestimmt zum Beispiel wie viel Luft quasi zwischen den einzelnen Buchstaben steht, dies kann erheblichen Einfluss auf die Leichtigkeit des Textes haben. Zu enge Laufweite strengt beispielsweise die Augen unangenehm an, zu viel Weite wirkt zu "lose", als flögen die Wörter hinfort.

Dann braucht so ein Buch auch noch Illustrationen und und und und - - -

Zu guter Letzt muss noch einmal alles Druckfertig gemacht werden, immerhin hat man darauf am Ende keinen Einfluss mehr, wenn die Daten dann in der Druckerei sind heißt es hoffen und bangen. Man möchte ungern einen weiteren Druck bezahlen müssen.


Das Ergebnis war ein rund 70 Seiten langes Taschenbuch mit einer gemischten Bindung aus Fadenheftung und Taschenbuchklebung.

Und was habe ich daraus gelernt?
Ja! Genau das möchte ich später beruflich machen, hier bin ich richtig!

Es ist so eine aufregende Sache, die Bücher nicht nur zu konsumieren, sondern auch zu verstehen und zu sehen was dahinter steckt. Hinter so etwas vermeintlich "einfachen" und "schnell gemachten" können tatsächlich Monate an Planung stecken. Es ist mehr als einfach nur ein paar Wörter hintereinander zu reihen und es dann auszudrucken, haha.

Genau deswegen beginne ich diesen Sommer ein eigenes, privates, Buchprojekt (im Rahmen eines größeren Projektes einer Freundin) und werde im Oktober mal meinen Prof ansprechen, ob er Lust hätte mich ab und zu dabei zu betreuen, unabhängig der Seminare. Ich möchte mich nur all zu gerne in das Thema weiter vertiefen und nächstes Semester wird auch weniger vollgestopft als das vergangene, habe also mehr Zeit. Zudem möchte ich nicht schon mit gegebenen Inhalten arbeiten, sondern mit eigenen. 
Erarbeiten möchte ich eine Sci-Fi Geschichte, gespickt mit vielen Illustrationen und einigen Seiten im Comicformat, angelehnt an die japanischen "Light Novels". Allerdings ohne den Manga-Aspekt. Also ein anderer Illustrationsstil wird verwendet. Und ohne diesen "Moe" Effekt... ok. Mein Konzept ist wirklich nur lose daran orientiert *lach* Mehr seht ihr dann, wenn es soweit ist!

6 Kommentare:

  1. Das klingt so cool und interessant - ich wünschte ich wüsste, wie man ein Buch selber bindet. Ich liebe es ja, wenn man in der Uni sich auch mal an Projekten austoben kann. Hoffe du berichtest hier schön und ausführlich über dein eigenes Projekt.

    Liebe Grüße,
    Suey

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    1. Bücher selbst zu binden ist eigentlich keine große Sache :) Einfache Bücher lassen sich an einem gemütlichen nachmittag schnell selbst basteln. Kann dir dafür das Buch "Schachtel, Mappe, Bucheinband: Die Grundlagen des Buchbindens für alle, die dieses Handwerk schätzen: für Werklehrer, Fachleute und Liebhaber" empfehlen. Da ist vieles gut erklärt.

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  2. Das hört sich echt klasse an Effi! Wünsch dir ganz viel Erfolg bei deinem nächsten Projekt und bin mir sicher, es wird bestimmt genauso toll, wenn nicht noch besser ;)

    Liebe Grüße,
    Tina

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    1. Zeichne ja schon eine Weile lang Comics und diese wurden auch abgedruckt. Aber so ein Buch mit Text, eigenem Einband, handgebunden, es soll designtechnisch ansprechend sein etc etc ist eine ganz andere Liga. Meine Comics gab ich beim Verlag ab und die kümmerten sich :P Meine neue Arbeit ist auf jeden Fall eine, die auch in mein Portfolio kommen wird. Bin wirklich aufgeregt *lach*

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    2. Das freut mich total für dich! Man kann deine Begeisterung echt herauslesen ;) Es ist einfach schön, wenn man etwas vor sich hat, für das man sich anstrengt und irgendwann die verdienten Lorbeeren erntet. Wünsch dir dafür viel Durchhaltevermögen!

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    3. Danke dir :D ja, das wird auf jeden Fall eine (hoffentlich) tolle Sache werden!

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