Sonntag, 8. März 2015

33# Rezension: Batwoman - Hydrology (Comic)

— Batwoman: Hydrology (#1)
— Williams III, Blackman
— 144 Seiten
— ISBN 1401237843
— Mystery, DC, Action, Paranormal
 Gelesen in Englisch
Inhalt: Kate Kane ist Batwoman. Doch ihre wahre Identität kennt niemand, nicht einmal der berüchtigte Batman. Dennoch steht er eines Tages vor ihr und will sie in sein Team aufnehmen, Kate lehnt ab, sie muss ihre Aufgabe alleine bewältigen.




Meinung: In der Rezension zu Captain Marvel erklärte ich ja schon kurz was es mit "Marvel Now!" auf sich hat. Die "The New 52" von DC sind quasi das Gegenstück dazu. Hier erhalten viele klassische Helden ein Reboot was es in sich hat. DC war schon immer etwas düsterer als Marvel. Wo man bei Marvel via Neustart die Helden eher mit Bodenständigkeit und mehr Glaubhaftigkeit zu ernst zu nehmenden Persönlichkeiten wandeln will, so wird es in einigen DC Ausgaben wesentlich brachialer, rauer und regelrecht bedrückend.

 Mit Kate Kane wurde in der Neuauflage ihrer Person eine Art Anti-Held geschaffen. Sie schreckt weder vor Brutalität, noch vor Rache zurück. Im Grunde verlor sie wie Batman einen geliebten Menschen (ihre Schwester) an die Kriminalität, geht jedoch bei ihren "Maßnahmen" ein wenig anders vor. Trotzdem wird sie aber als junge Frau gezeigt, die eigentlich nur ein wenig Wärme im Leben vermisst. 

Auch die Story bietet ein wenig Abwechslung zum sonstigen Brei. Zwar geht es im Kern um eine Art von Sekte, welche sehr stark von H.P. Lovecraft inspiriert zu sein scheint, aber ihr erster Fall in dieser Ausgabe ist der von verschwundenen Kindern durch einen trauernden Geist. Man geht hier bei Batwoman definitiv sehr fantasylastig vor. Was allerdings nicht schadet.

Ein einziger Dorn im Auge (aber nur ein ganz kleiner) war Batman. Ja - Batman! Bei seinem Versuch herauszufinden ob Kate Kane tatsächlich Batwoman ist, beginnt er sie zu beschatten. Klar, ich hätte kein Problem damit wenn er sich in dunklen Ecken versteckt oder sie mit seinem super High-Tech-Gedöhns von weitem beobachtet, aber der liebe Bruce zerstört leider ein wenig die großartige Stimmung. Einmal verkleidet er sich als Obdachloser und einmal als Bibliothekar mit Ned Flanders Look. Musste das wirklich sein? Es wirkte ein wenig albern und bot einen eigenartigen Bruch zum sonst so eindringlich erzählten Comic.

Ein weiteres war auch Kate Kane im privaten Outfit. Sie sieht aus wie ein weiblicher Joker. Sie ist einige Nuancen blasser als alle anderen im Heft, dann der Bob und das schwere, düstere Make-Up.
Aber man gewöhnt sich daran. Denn wenn eines überzeugt, dann ist es das geniale Artwork dieser Reihe.
Zwar waren einige Panelaufteilungen, besonders auf Doppelseiten, etwas ungünstig gewählt. Vor lauter Bildgewalt wusste man nicht in welcher Reihenfolge man die Panels nun lesen sollte. Dies betraf aber nur rund 2 Doppelseiten.

Ansonsten ist der Zeichenstil derart atmosphärisch und perfekt um die düstere Geschichte zu vermitteln. Stellenweise wurde traditionell mit digital gemixt. So ist Batwomans Kostüm mit Tusche coloriert, der Rest drumherum per PC. Einen Mix den ich selten so gut fand. Es fällt eigentlich auch gar nicht auf. Aber ich sah es und freute mich, haha.

Leider kommt dieser Reboot, trotz dass es ein Reboot ist, nicht ganz ohne Hintergrundwissen aus. Wenn man nicht alle Charaktere darin kennt, so versteht man deren Beziehungen nicht auf Anhieb. Besonders was ihre Schwester angeht. Diese wechselte einst die Seiten und gehörte fortan zu den Gegenspielern. Aber ich denke auch für jemanden der sich noch nicht so gut auskennt, ist dieser Comic zu verstehen. Vieles wird auch subtil verständlich gemacht, man muss nur ein wenig aufpassen.

Mit "Elegy" gibt es eine weitere Ausgabe aus dem neuen Batwoman-Universum. Ich weiß allerdings (noch nicht) ob diese in direkten Zusammenhang mit dieser Reihe steht.



 Punkte 4,2 | 5 

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