Freitag, 25. April 2014

Blogparade: Was studierst du? Und warum?



Die Idee stammt von Christoph Strissel, und Natscha von Bücherjunkies
Gefunden habe ich es auf Bücherjunkies.


Die Blogparade!


Bei der Blogparade geht es darum, anderen seinen Studiengang zu präsentieren, bzw zu erklären WARUM du genau diesen gewählt hast, was bereitet die Freude daran? Es steht auch Schülern frei ihren Studienwunsch zu berichten und zu erklären was sie daran interessiert. 
Denn es gibt tausende Bachelorstudiengänge und man will versuchen eine Liste an persönlichen Erfahrungen zu sammeln um sie euch am Ende zur Verfügung zu stellen. Wer weiß, der ein oder andere entdeckt vielleicht so seine neue Wunschrichtung.

Ihr habt Zeit bis zum 31. Mai 2014 eure Erfahrungen zu bloggen oder einfach nur als Kommentar zu hinterlassen. Postet den Link zu eurem Beitrag als Kommentar unterhalb, wenn der 31. Mai gekommen ist, leite ich es an einen der beiden da oben weiter. Oder ihr postet euren Link direkt bei ihnen in die Kommispalten.


Was studierst du? Und warum?


Ich studiere "Kommunikationsdesign" und das an einer FH... in Berlin. Treffe daher auf vielerlei Klischeedenken, wenn ich das einigen Leuten erzähle:

Einerseits schwebt in den Köpfen einiger, dass wir als FHler ja gar keine "richtigen" Studenten sind. Waren FHs zur Zeit ihrer Gründung ja nur die Ersatzuniversitäten für weniger gut betuchte Elternhäuser, die dennoch genug Geld für eine ordentliche Ausbildung ausgeben konnten. Was heute aber nicht mehr der Fall ist, wir haben sogar Studenten die eine FH bevorzugen da man besser auf den endgültigen Beruf vorbereitet wird und von den Unis zu uns wechseln. Selbst einige Firmen ziehen FHler vor, da sie mehr praktische Erfahrung mitbringen und schneller eingelernt werden können.
Dann das nächste Klischee: Design. 
"Du bist auch nur jemand von diesen, die nach Berlin kommen um Irgendwas-mit-Medien zu machen". Durfte mir schon oft anhören das ich Hartz4 studiere. Jeder kennt das Bild des um jeden Cent ringenden Werbegrafikers. Klar, Werbung ist das was den meisten sofort bei Grafik-Design, bzw. Kommunikationsdesign, einfällt. Das ist auch ein Berufsfeld in das sehr viele danach streben und es daher ein wenig überlaufen ist. Aber ist das BWL etwa nicht? 
Manche Studiengänge kann einfach jeder studieren, bei uns muss man zumindest einen Eignungstest bestehen. Man muss immerhin eine gewisse Leidenschaft dafür besitzen, sich plötzlich dafür zu entscheiden, ohne jegliche Erfahrung zu haben, geht schlecht. Wir müssen vielleicht weniger lernen als andere, wenn ich sehe was meine Freunde in anderen Studiengängen büffeln müssen, wird mir schlecht, haha. Aber deswegen sind wir nicht weniger wert. Denn was wäre unser tägliches Umfeld ohne uns? Da gibt es nämlich mehr als nur Werbung und Grafik-Design, es gibt nicht nur den einen Beruf danach. Vom Animieren, Fotografieren bis zum Illustrieren - alles mögliche. Spezialisiere mich z.B. auf Illustration, Comics oder Editorial. Interessiere mich fürs Buchbinden und Siebdruck, möchte später in die Verlagswelt eintreten oder gerne richtig handwerklich arbeiten, statt digital.
Denn Irgendwer muss die Texte eurer Bücher setzen, die Cover designen oder die Bücher mit wunderbaren Illustrationen spicken! Selbst Straßenschilder müssen designed werden, um es mal ganz banal auszudrücken. Jede Verpackung, jedes Plakat, jedes Magazin, jeder Comic, jedes Buch, jeder Kinofilm... wäre alles nicht möglich. 
Leider steckt in den meisten noch immer das Klischee des verkorksten Designers der meint weit über anderen zu schweben - oder den einfach keiner versteht. Man denkt an arrogante hippe Berliner mit ihren merkwürdigen Pornobalken-Schnurrbärten. Das sind halt einfach die Lauten, die Coolen, die die am meisten Aufsehen erregen. Aber ich kann euch versichern, bei uns rennt keiner auf dem Campus so rum, frage mich selbst woher die alle stammen mögen :)

Es ist sicherlich kein Berufsfeld in dem man fix nach Abschluss das große Geld macht oder man hat durchaus das Problem keinen stabilen Arbeitsplatz zu erwischen. Aber dafür macht man das, was man gerne machen möchte und das ist vieles wert. 
Der Weg war lang für mich. Meine erste Ausbildung war als Betriebswirtschafts-Assistentin, damals erklärte mir ein Lehrer ich solle niiieeemals in die Kunst oder ins Design gehen. Die nagen alle am Hungertuch, nur die Wirtschaft ist was sicheres und stabiles.
Danach war ich an einer Schule für Mode-Design und machte meinen Schneidergesellen. Doch arbeiten in der Mode Branche viel mir sehr schwer, man wollte stets nur Studenten haben, selbst wenn wir einen Schneidergesellen hatten, was viele Studenten nicht haben. Ich endete als kleines Schneiderlein eines Labels die mir dafür nichts bezahlten. Nur wurden ihre Kleider auf Spendengalas getragen und für einige hunderte bis tausend Euros verkauft. Durfte sogar Dienstbote für ominöse Pro7 Moderatorinnen spielen. Wie gesagt, alles unbezahlt.
Bis ich mich endlich durchringen konnte und mich für das entschied was ich am Ende eigentlich machen will: Zeichnen - bzw Illustrieren. Mein Ziel ist es später einmal hauptberuflich Editorial zu machen (Texte setzen für Bücher und Magazine) und hoffentlich nebenher freiberuflich zu illustrieren.

4 Kommentare:

  1. Super schöner Beitrag! Das "alltäglichste" wird sehr oft unterschätzt, wie eben auch beim übersetzen, deshalb verstehe ich das vollkommen :)

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    1. Danke dir :) ja, ist immer schwer sich hin und wieder vor Leuten zu rechtfertigen, die meinen "was richtiges" zu studieren, haha. Aber dafür wählt man ja, was einen wirklich reizt. Bekannte haben gar keinen Spaß in ihrem Studium, nur weil sie was wählten was später mal viel Anerkennung und Erfolg bringen soll. Schade eigentlich.

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  2. Kommunikationsdesign ist ein Studiengang den ich einigen Leuten empfehle, die wie ich in Richtung Community und/oder Social Media Management wollen.
    Man lernt einfach so viel. Allerhand interessantes und wichtiges, Dinge die einem auch im privaten Leben weiterhelfen. Man kann auch einfach so viel aus diesem Studium machen.

    Das du nach Berlin gezogen bist "um irgendwas mit Medien" zu machen ist echt eine Gemeinheit.Das Berlin und Hamburg die Großstädte der digitalen Medien in Deutschland sind, ist nunmal so. Selbst wenn man genau weiß was man machen will, verschlägt es einen dann oft in die Gegenden. Das kann man sich eher weniger aussuchen.

    Ich finde deinen Studiengang auf jeden Fall klasse und weiß auch wie Facettenreich er ist. Lass dir da nichts von anderen erzählen ^.^

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    1. Das mit den "irgendwas mich Medien machen" ist schon fast allgegenwärtig. Ich kenne Kreise, bei denen ist man schon fast out wenn man nichts cooles macht. Da viele von ihnen aber tatsächlich in einer verblendeten Design-Welt leben, kann ich mir schon vorstellen woher das Klischee kommt. Ähnlich wie das, das alle nach Hollywood wollen und meinen Filmstar zu werden. Ändert aber nichts daran, dass das Klischee dämlich ist.

      Ich stehe dazu und bin fleißige Verfechterin darin, dass man studieren soll was einen interessiert und mit dem man glücklich wird. Und das es nicht jedem ums Geld geht. Ein Freund sagt immer "Aber was zählt ist doch das Geld am Ende". Für mich heißt es: "Für mich zählt wer ich bin am Ende". Im Sinne von, ob ich mich persönlich verwirklicht habe oder mich nur des Geldes wegen deprimiert durch einen lieblosen Job quäle.

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