— Rick Yancey
— 256 ~ 512 Seiten
— Fantasy, Horror, Abenteuer, Mythologie
— 256 ~ 512 Seiten
— Fantasy, Horror, Abenteuer, Mythologie
→ Gelesen in Deutsch
Inhalt: Will Henry war noch ein Kind, als er nach dem Tod seiner Eltern dem Professor der anomalen Bilogie, dem Monstrumologen übergeben wurde. Sein Vater bewunderte diesen Mann und war sein Assistent, nun ist er es, ganz unfreiwillig.
Meinung: Rick Yanceys Monstrumologen Reihe bekommt definitiv zu wenig Aufmerksamkeit! Und ich finde zu unrecht. Nach einer Leseprobe zu seiner Fifth Wave Reihe konnte ich es ich noch weniger verstehen, ich glaube er sprang nur einem Hype auf, von dem was sich gerade gut verkauft.
Habe mir den Monstrumologen damals 2010 gekauft, es stach mir durch die tollen Illustrationen ins Auge (die es nur im Deutschen gibt!). Es ist eine der wenigen Reihen bei denen ich wirklich immer auf den nächsten Band fieberte, besonders auch, weil ich die meisten Reihen beginne wenn ohnehin schon mehrere Bände erschienen sind, haha.
Insgesamt sind es vier Bände die sich in ihrer Seitenzahl stark unterscheiden, es geht von ungefähr 200 Seiten bis 500 Seiten.
Zu Beginn der Handlung ist der Gehilfe Will Henry (William James Henry) erst 12 Jahre alt. Er steht bereits schon einige Zeit im Dienste des Professors Warthrop, kommt aber noch nicht so ganz klar.
Man erfährt jedoch gleich im ersten Band wohin uns die Handlung der Reihe bringt. Man darf nicht zimperlich sein, es gibt einige äußerst grafisch beschriebene Momente die durchaus sehr eklig sind. Aber irgendwie passt das wunderbar zur erdrückenden Stimmung des nebligen Neu-Englands Ende des 19ten Jahrhunderts. Ist nur sicherlich nichts für leichte Mägen, wobei die Momente nie sehr lange andauern.
Es passt auch ganz gut um die Stimmung dessen zu vermitteln, was die beiden Jagen: Monster. Besser gesagt Mythen und Fabelwesen die es tatsächlich gibt, die sich aber einfach so versteckt halten dass einzig ihre Geschichten über ihre Grausamkeit existieren. Dabei gelangen sie an die abgelegensten Orte der Welt.
Der junge Will agiert stets auf Geheiß des Professors. Er ist ihm Untertan und immer an seiner Seite, er erledigt jeden Auftrag, selbst wenn es Mord bedeutet. Denn er hat nichts und niemanden zu dem er sonst gehen könnte. So vergehen einige Jahre und er wird nach und nach zu einem eher leicht gestörten jungen Mann. Mit der Zeit wurde er mir dadurch nur immer unsympathischer. Alles was ihm widerfuhr, alles schreckliche aus den letzten Jahren werden zunehmenst von ihm nur auf den Professor geschoben. Er hätte sein Leben zerstört, er hätte ihn lieber ins Waisenhaus abschieben sollen. Dadurch ändern sich die Perspektiven. Einst war es der Monstrumologe der den Jungen brauchte, nun am Ende ist es der Junge der den Monstrumologen braucht um bei Sinnen zu bleiben - nur dass er es nicht versteht - das regte mich echt auf, haha.
Insgesamt kann man die Beziehung der beiden als zerstörerisch bezeichnen. Gerade das war es, was das Buch für mich ausmachte. Es ging hauptsächlich um das Leben der beiden, wie die Arbeit alles bestimmt und die Charaktere formt. Auch die Dialoge sind für mich großartig gelungen. Zwar sind einige sehr genervt vom ständigen "Mach Fix, Will Henry!" gewesen, aber für mich spiegelte genau das alles sehr gut wieder. Die Abhängigkeit wird bis zum Ende nie wirklich ausgesprochen, man redet immer um den heißen Brei.
Trotzdem kann ich auch viel meckern. Es gibt einige Schwachstellen. In Band zwei, "Der Fluch des Wendigo", verliert Yancey sich mehrmals in der Geschichte. Er zieht sie künstlich lang, wiederholt eine Szene DREIMAL innerhalb eines Abschnittes. Keine Ahnung was das nur sollte, es war richtig anstregend. Solche Stellen in denen er sich verliert gibt es öfter, die Bände fangen sich allerdings am Ende immer wieder. Zum Glück.
Ein weiteres Sorgenkind ist der letzte Band. Dafür dass der dritte Band über 500 Seiten hat, war ich doch recht erschrocken darüber, als mein vorbestellter vierter Band mit sage und schreibe 256 Seiten ankam. Es dauerte auch ewig bis der letzte erschien. Alles in allem wirkt er schnell abgearbeitet. Man versuchte die Beziehung der beiden noch einmal auf einen unausweichlichen Höhepunkt zu bringen, worin so viel Potential steckt da es interessant und spannend war, aber es ging alles eher über Stolpersteine. Dieses Mal hätte man sich mehr Zeit nehmen sollen, wirklich, ein wenig unzufrieden bin ich schon. Ich habe das Gefühl das andere Reihen und Bücher für Yancey wichtiger sind und er diesen Band einfach nur schrieb um alles endlich abzuschließen.
Das Konzept schien da gewesen zu sein, die Umsetzung fiel dann aber eher rasch aus. Was ich schade finde. Denn an sich ist der letzte Band ein wirklich starker, der noch mehr in das Wesen Will Henrys blicken lässt (alles basiert auf angeblich vom Autor gefundenen Tagebüchern die er in Romanform umschrieb).
Nach so vielen langen Bänden, fühlt es sich komisch an mit einem so kurzen abgespeist zu werden. Aber trotz allem bringt er alles zu einem Ende und es ist an sich durchaus nachvollziehbar.
Für mich wird es immer eine meiner Lieblingsreihen bleiben. Irgendwann kaufe ich mir auch mal den englischen Schuber und mache ein Re-Read.
Punkte 4,5 | 5
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